Baja California Sur, Sinaloa, Durango, Zacatecas, Aguascalientes, San Luis Potosí
01. Februar bis 29. Februar 2024
Wie vom Touranbieter in Cabo Pulmo vorhergesagt, hat der Wind entscheidend nachgelassen. So steht unserem Schnorchelabenteuer nichts mehr im Wege. Ausgerüstet mit Neoprenanzug, Maske, Schnorchel und Flossen fährt uns der Kapitän auf ruhigem Wasser zum Riff, das nur wenige Meter vor der Küste beginnt. Wir tauchen ein in eine Unterwasserwelt mit einer Vielzahl an bunten, tropischen Fischen.
Zurück an Bord taucht unweit von uns ein Wal auf. Also nichts wie hin. Aber der Buckelwal scheint heute morgen keine Lust auf Paparazzis zu haben. Noch einmal taucht er kurz auf, zeigt uns seine riesige Schwanzflosse und verschwindet dann ab in die Tiefe. Das war’s.
Wir fahren weiter zu einem großen Felsen ganz in der Nähe der Küste auf dem sich eine kleine Kolonie von Seelöwen sonnt. Sobald wir im Wasser sind, gesellen sich einige der verspielten Tiere zu uns und zeigen ihre Schwimmkünste. Es ist ein großartiges Erlebnis, diesen Tieren unter Wasser so nahe zu kommen.
Die Regeln des Naturparks lassen pro Schnorchelgang nur 20 Minuten zu. Also klettern wie wieder an Bord und fahren diesmal etwas weiter ins offene Meer hinaus. Was sich hier gleich unter uns abspielt ist schier unglaublich. Ein riesiger Fischschwarm, hauptsächlich Großaugenmakrelen, erstreckt sich weiter als das Auge sehen kann. Mehr al 1’000 sollen es sein. Ihre metallisch glänzenden Körper bewegen sich im Gleichtakt und erzeugen so einen Tornado aus Fischen. Eine unvergessliche Szene.
Unbemerkt haben wir den nördlichen Wendekreis überschritten, den Breitengrad 23 ½ Grad Nord. Neben Mexiko verläuft er z.B. durch Algerien, Ägypten, Saudi-Arabien und Indien. Für Menschen am Wendekreis des Krebses steht die Sonne am 21. Juni um 12 Uhr senkrecht über ihrem Wohnort (90° zur Oberfläche der Erde).
Neun Kilometer südlich von Cabo Pulmo bietet die Bahía de Los Frailes eine geschützte Bucht, in der freies Camping erlaubt ist. Einige amerikanische und kanadische Snowbirds, die seit vielen Jahren hier überwintern, haben hier Claims abgesteckt, die sie wie ihren Grundbesitz verteidigen. Die Gemeinde stellt ihnen sogar kostenfrei Wasser zur Verfügung. Ihre Pies und Poos und anderes Abwasser entsorgen sie wohl in den angrenzenden Büschen. Aber die Bucht ist gross und bietet für jeden einen Platz, der den goldigen Sandstrand ein paar Tage geniessen will.
Und die Bucht scheint nicht nur den Campern aus aller Welt zu gefallen. Platsch, riesige Wasserspritzer nahe der Küste. Die Wale machen Freudensprünge, direkt vor uns. Und dieses Mal können wir sie direkt vom Strand aus ohne Fernglas bestens sehen. Auf dieses Spektakel haben wir lange gewartet. Wieder und wieder erhebt er sich aus dem Wasser und fällt klatschend zurück in die Wogen. Das Wasser spritzt hoch auf. Fast scheint man den Aufprall zu hören. Dann sieht man nur noch seine Flossen. Es scheint, er wirkt uns zu. Erst nur mit einer, bald darauf sogar mir beiden. Wie er das nur macht? Er muss wohl auf dem Rücken schwimmen!
Obwohl uns dieses Schauspiel der Ozeanriesen natürlich unheimlich gefällt – genau darauf haben wir so lange gewartet – zieht es uns bald weiter an einen Strand ohne nordamerikanische Dauercamper. Über 30 km rumpeln wir auf einer Naturstrasse, fast ausschliesslich mit Waschbrett, Baja’s Naturmassage. Die Aussicht auf die Sea of Cortez ist dafür meist unschlagbar. Mal direkt auf Meereshöhe, mal mit Fernsicht von etwas weiter oben. Während Marcel sich auf die raue, schmale Strasse konzentrieren muss, kann Erika immer mal wieder einen Wal erkennen. Öfters halten wir dann an, um zu staunen.
Die kleine Bucht Dos Ballenas lädt zum Verweilen ein und so verbringen wir eine letzte Nacht in Einsamkeit, bevor es zurück in die Zivilisation geht.
Noch einmal ein paar Kilometer Schotterpiste, ein paar weiter auf geteerter Strasse durch die Wüste, und dann wird die sogenannte Zivilisation schlagartig deutlich. Fast wie an der spanischen Mittelmeerküste reiht sich eine pompöse Ferienvilla an die andere. Wir sind in den Vororten von Cabo San Juan angekommen. Hier liegt der Flughafen der südlichen Baja California, hier landen im kurzen Abstand die Ferienflieger aus der USA und aus Kanada. Sogar die deutsche Condor bietet ab November 2024 einen Direktflug von Frankfurt nach Cabo San Juan an. Hier und im weiter südlich gelegenen Cabo San Lucas wird vorwiegend englisch gesprochen, alles ist englisch angeschrieben, die Preise werden in US Dollar angegeben und sogar die Supermercados bieten ein US amerikanisches Sortiment. Hotels, Restaurants und Geschäfte sind fast ausschliesslich in ausländischen Besitz. Die Einheimischen werden zu Dienstleistern degradiert.
Ein schneller Gang führt uns durch die trotz allem schmucke Altstadt von Cabo San Juan. Etwa gleichviel Zeit verbringen wir im westlich orientierten Lebensmittelgeschäft, profitieren von französischem Morbier-Käse und haben die Wahl aus drei verschiedenen, echten Schweizer Fonduesorten.
In Cabo San Lucas fahren wir hinter den Hotelburgen durch. Zu sehen gibt es hier sonst nicht viel. Gerade noch erblicken wir ein Kreuzfahrtschiff, das weitere sonnenhungrige Touristen bringt. Aber der Ort will uns nicht so schnell gehen lassen. Ein lauter Knall, und wieder einmal haben wir ein Loch in der Windschutzscheibe. Und was für eins, das sind gut und gerne 4 cm Durchmesser, grösser als ein Schweizer Fünflibers. Zu gross für unser Amateur Reparaturset. Trotz Samstag und trotz Mittagszeit finden wir in der Touristenstadt schnell einen Spezialisten, die uns die Scheibe flickt. Die 4 stündige Reparatur des riesigen Cracks kostet nur 900 Pesos.
Aber es ist spät geworden und so suchen wir umgehend einen Übernachtungsplatz. An der Playa de Migriño, fernab vom Trubel, der Musik und den Nachtlichtern von Cabo San Lucas, finden wir ein schönes Plätzchen gleich hinter der Düne. Bald schon geniessen wir einen Apero oben auf der Düne. Riesigen Wellen krachen an den Strand, Humback Wale üben sich in Luftsprüngen und dann verabschiedet sich der feurige Ball der Sonne im Pazifik.
Schon am Abend haben wir ATV’s gesehen, die in Kolonnen die Düne entlang fuhren. Jetzt am Tag wird es offensichtlich. Die Touristen aus Los Cabos werden zu grenzenlosen Aktivitäten hierher gekarrt. An erster Stelle der Beliebtheitsliste stehen die ATV-Touren. Der Führer auf dem kleinen, roten ATV vorneweg, hinterher 5 – 10 Touristen mit Offroad-Vehikeln jeder Art und Grösse, zuhinterst dann wieder ein kleines, rotes, mit dem Fotografen, der die Abenteuer der Wagemutigen auf Foto und Film verewigt.
Dass der Frontmann nicht nur den Weg vorgibt, sondern auch die überschwängliche Abenteuerlust seiner ausgelassenen Abenteuerhungrigen zügeln muss, zeigt sich bei einer Gruppe, die in unserer Nähe auf den Anführer wartet. Da kann man doch schon mal mit dem CanAm Maverik ein paar Kreise im Sand drehen. Nur kurz hängt das OHV an einer Rille an, bekommt Übergewicht und legt es sich auf den Rücken. Nichts Schlimmes passiert, das Fahrzeug ist mit einem Überrollbügel ausgerüstet. Die Schrammen an der Kunststoff-Verkleidung werden den Übermütigen aber hoffentlich teuer zu stehen kommen.
Wer es ruhiger nimmt, reitet mit dem Pferd den Strand entlang. Der einheimische Gaucho führt die Reiter sicher durch die lauten Fahrzeugkolonnen. Auch hier wird die Gruppe vom Fotografen auf dem ATV verfolgt. Es erstaunt uns nicht, als auch noch eine Karawane von Kamelen auftaucht. Ein «Beduine» zu Fuss voran, die Touristen auf den Wüstenschiffen ordnungsgemäss mit arabischer Kopfbedeckung. Und hinterher der obligate Fotograf auf dem kleinen, roten ATV.
Uns macht es trotz des Lärms Spass, das emsige Treiben der verrückten Amerikaner zu verfolgen. Am Abend wird es wieder ruhig und wir kehren zurück auf die Düne zum Apero mit Wellen, Walen und Sonnenuntergang.
Die Fruchtbarkeit des Landes und der Überfluss an Wasser aus den Brunnen der Sierra de la Laguna führten Ende des vorletzten Jahrhunderts zum Aufschwung der Landwirtschaft von Todos Santos, insbesondere des Zuckerrohranbaus. Diese Blütezeit dauerte etwa hundert Jahre. Seit 2006 zählt Todos Santos mit seinen wunderschönen Gebäuden im Kolonialstil zu den Pueblos Mágicos. Die Geschäfte entlang der Kopfsteinpflasterstraßen sind voll mit lokaler Kunst, mexikanischem Kunsthandwerk und solchem, das als mexikanisch den vielen Tagestouristen aus den Los Cabos angeboten wird.
Eine der Hauptattraktionen der Stadt ist das Hotel California, das angeblich die Gruppe Eagles zum berühmten, gleichnamigen Lied inspirierte. Auch wenn es dafür keine Beweise gibt, hat der Komplex seinen besonderen Charme.
Am Strand von Las Playitas pflegt die gemeinnützige Organisation Tortugueros A.C. die Eier, die die Schildkröten während der Brutzeit an den Stränden von Baja California Sur hinterlassen. Die Schildkröteneier werden nach der Ablage noch in der Nacht von Freiwilligen aus den Nestern geholt und in ein Inkubationshaus gebracht. In der Spitzenzeit liegen hier etwa zehntausend Eier. Die stabilisierten Sandtemperaturen unter dem Zelt schaffen einen idealen Nestlebensraum, in dem die Schlupfraten maximiert und die Geschlechterverhältnisse ausgeglichen sind. Spannend, bei Schildkröten ist die Nesttemperatur abhängig, ob im Ei ein männliches oder weibliches Schildkrötchen heranwächst.
Von November bis März schlüpfen fast jeden Tag von den kleinen, nicht einmal handtellergrossen Kerlchen. Ziel der Freilassung von Schildkröten ist es, ihnen den Weg an die Oberfläche und dann ins Meer zu erleichtern und so ihre Überlebenschancen zu erhöhen. Wir sind dabei, als nach Sonnenuntergang die kleinen Oliv-Bastard Schildkröten ein paar Meter von der Brandung in den Sand gesetzt werden. Erstaunlich wie alle umgehend in Richtung Wasser krabbeln. Bis auf eines, das will wohl Landschildkröte werden. Die ersten aber sind bereits am Wasser und … werden jäh von der nächsten Welle an Land zurückgeworfen. Zurück auf Feld 1. Nach Aussagen der Betreuer dauert es bis zu 4 Stunden, bis das Letzte endgültig im Wasser ist. Ein harter erster Lebensabschnitt.
Zum Abschluss unserer Reise auf der Baja California wollen wir es noch einmal wissen. Wir fahren 350 Kilometer zurück nach Norden nach Puerto San Carlos an der Laguna Magdalena. In der südlichsten der drei Babystuben der Grauwale am Pazifik buchen wir eine Walwatching Tour. Las amis-tosas (die Freundlichen) werden die Wale genannt, die regelmäßig zu den kleinen Fischerbooten kommen, um sich von ehrfürchtigen Wal-Beobachtern streicheln zu lassen.
Mit der Morgenflut fährt uns unser Kapitän in die Lagune hinaus. Mit auf dem Boot sind Luzia und Reto aus der Schweiz, die zufällig die gleiche Tour gebucht haben. Der Himmel ist vergangen, die See ist rauh. Schon bald sehen wir trotzdem die typischen Fontänen der Wale aufspritzen. Sie sind tatsächlich da! Rücken der grossen Meeressäugetiere schwimmen einige Meter von unserem Boot entfernt. Auch einige Schwanzflossen tauchen neben uns ab. Ganz ans Boot jedoch wagt sich keiner, dafür sind die Wellen wohl zu hoch. Oder liegt es vielleicht doch an der Armada von Touristenbooten – es sind mindestens ein Dutzend – die hinter den friedlichen Tieren herjagen? Unser Kapitän gibt sich auf jeden Fall Mühe, dass zumindest wir uns nicht auf einer Waljagd fühlen und trotzdem eindrückliche Bilder mitnehmen können. Über inzwischen hohe Wellen kämpfen wir uns zurück nach Puerto San Carlos. Obwohl kein Wal zum Streicheln ans Boot kam, obwohl wir auch kein Waljunges gesehen haben, haben wir die nahe Begegnung mit den riesigen Grauwalen genossen.
Zurück in La Paz ist einiges los, es herrscht Carnaval. Der Malecón gleicht einer Budenstadt. Links und rechts der Strasse sind Schiessbuden, Esstände und Läden mit allerlei Unnützlichem aufgebaut. Ein Riesenrad, eine Achterbahn und sogar eine Sesselseilbahn vervollständigen das Bild. Grosse Bühnen dazwischen lassen einiges erahnen.
Am Samstagabend ist dann die Hölle los. Der Malecón scheint fast zu platzen. Auf den Bühnen spielen die Bands, eine scheinbar lauter als die andere. Die Menschen drängen sich durch die Strasse, vorbei an den Ständen, wo jetzt fleißig, gekocht, gegrillt und gebacken wird. Dazwischen Händler mit leuchtenden Kronen, Zuckerwatte oder einem Wagen voller Süßigkeiten, die zusätzlich den Weg versperren. Es wird gelacht, gesungen, getanzt. Kein Karneval ohne seine Königin. Mitten im Trubel zieht in einer kleinen Prozession der Carnavals König mit seiner charmanten Gefolgschaft vorbei, begleitet von einer Musikgruppe. Auf der Hauptbühne erfolgt die Inthronisierung. Die Präsidentin von La Paz und der Gouverneur krönen Fernanda I zur diesjährigen Carnaval Königin. Wir geniessen das Bad in der friedlich feiernden Menge, bis wir vor einer der Bühnen in einem Menschenstau beinahe erdrückt werden. Uns reicht es für heute.
Am frühen Sonntagabend folgt dann der grosse Umzug unter dem Motto «fantastisches Mexiko». 14 festlich geschmückte Wagen, die an die verschiedenen Regionen Mexikos erinnern, sowie Dutzenden von tanzenden, maskierten Gruppen ziehen während zweieinhalb Stunden lautstark an uns vorbei. Einer der repräsentativsten Festwagen ist natürlich der von Königin Fernanda I, die von hoch oben strahlend in die Menge winkt.
Um ein Uhr nachmittags müssen wir am Hafen von Pichilingue sein, vier Stunden vor der planmässigen Abfahrt. So haben wir Gelegenheit, dem emsigen Treiben beim Beladen zuzusehen. Ein Sattel Auflieger nach dem andern verschwindet im Bauch der Fähre nach Mazatlán, auf dem mexikanischen Festland. Alle Fahrzeuge mit Lebewesen (Mensch und Tier), Kühlaggregaten, sowie Gefahrengut kommt auf das offene Oberdeck. Gekonnt fahren die grossen Sattelschlepper rückwärts auf der steilen Rampe nach oben. Mit uns und einer Handvoll andere Camper wartet ein LKW, beladen mit laut blökenden, stark riechenden Ziegen am Quai. Wenn wir mal nur nicht neben dem zu stehen kommen, wollen wir doch im Rocky schlafen.
Es klappt. Mit einer Stunde Verspätung legen wir ab. Der Ziegenlaster steht genügend weit weg von uns. Die lauten Kühlaggregate direkt neben und hinter uns werden glücklicherweise um 22 Uhr abgestellt. So erreichen wir nach einer recht ruhigen Nacht, vom Wellengang in Schlaf gewiegt, am Morgen die Küste des Festlands.
Wie zum Abschied springen ein paar Delfine neben dem Schiff und zwei Wale blasen ihre Fontänen in die Luft. Mit Geleitschutz von ein paar Tölpeln und Fregattvögeln laufen wir in den Hafen von Mazatlán ein.
Auch in Mazatlán herrscht Carnaval, zusammen mit Veracruz und La Paz die Grössten von ganz Mexiko. Da wir die hübsche Altstadt schon vom letzten Jahr kennen (Mexiko II), können wir uns ganz auf das Fasnachtstreiben konzentrieren. Schnell sind wir auf dem Busparkplatz und finden gerade noch ein schmale Lücke für Rocky zwischen zwei grossen Reisecars. Der ganze grosse Platz ist übervoll. Von weit her sind sie angefahren. Da muss was los sein.
Um 16 Uhr beginnt der Carnavalsumzug, aber bereits sind die Zufahrten zum Malecón für den Verkehr gesperrt und voll von Händlern und Freiküchen. Und der Malecón … Wir erwarten eine Budenstadt, die La Paz um einiges übertrifft und finden … Nichts. Vielleicht sind wir am falschen Ort. Die vierspurige Strandallee ist leer. Die Leute promenieren auf dem breiten Gehsteig dem Stand entlang fast wie gewohnt. Keine einzige Schiessbude, nur ein paar fliegende Strassenhändler. Und doch ist etwas anders. Am Strassenrand sind bereits jetzt Stühle aufgestellt und ganze Bereiche reserviert, 4 Stunden vor Beginn des Umzugs!
Wir essen etwas in einem Strandrestaurant und holen dann unsere Klappstühle. Gerade rechtzeitig. Nur mit Glück finden wir ein freies Plätzchen in der ersten Reihe. Eine Stunde später drängen sich die Besucher zu beiden Seiten der Küstenpromenade. Und dann geht es los, erstaunlicherweise vor der Zeit. Aber was mit dröhnender Musik angefahren kommt, gleicht eher einer Love Parade. Im Vorbeifahren werden Werbeartikel und Warenmuster in die jubelte Menge geworfen, die sich darum reisst. Bald merken wir, dass es sich dabei nur um den Vorspann handelt, der Werbungzug der Sponsoren.
Ein kurzer Unterbruch, und der eigentliche Karnevalszauber beginnt. Die diesjährigen Herrscher paradieren in den majestätischen Festwagen: Carolina III, Königin des Karnevals; Siu Ling I., Königin der Blumen; María Paula I., Kinderkönigin; und Héctor Limón, König der Freude, mit seinem königlichem Hof. 29 Wagen reihen sich vorbei; grösser, raffinierter und pompöser als diejenigen in La Paz. Dazwischen eine Blaskapelle und die farbenfroh kostümierten Tanzgruppen, die bei den Tausenden von Besuchern Begeisterung auslösen. An der Festwagenparade beteiligen sich auch zwei riesige bewegliche Puppen. Aufgehängt an einem Kran und bewegt mit langen Seilen, sorgen sie beim Publikum für große Aufregung. Das Ende der Parade bilden tanzende Pferde, die wohl in der Masse der Zuschauern nicht leicht zu führen sind. Es wird schon dunkel.
Schnell leert sich die Strasse wieder. Die Pulmonias, die weissen Taxis im Golfcartlook, die es nur in Mazatlán gibt, fahren wieder mit blinkenden LEDs und lauter Musik. Aber auf der breiten Fussgängerpromenade geht das Fest weiter. Familien bereiten ihr Abendessen zu, Bands spielen, es wird dazu getanzt. Fröhlich und ungezwungen. Der Carnaval wird zum nächtlichen Volksfest.
Auf Wiedersehen Meer, es geht in die Berge. El Espinazo del Diablo (Rückgrat des Teufels) bringt uns schnell auf über 2’000 Meter über dem Meeresspiegel. Diese asphaltierte Straße ist lokal und international für ihre Haarnadel- und Zickzackkurven bekannt, insgesamt etwa 2’000 sollen es sein. Manche Kurven sind so eng, dass ein LKW die ganze Strasse braucht. Hoch oben an den Hängen der Sierra Madre Occidental gelegen, meist über 2’000 Meter, erlaubt sie atemberaubende Blicke in tiefe Schluchten. Die meist enge Carretera National 40 erreicht ihren Gipfel auf 2’744 Meter über Meer.
Es gibt verschiedene Versionen, die den Namen des Gebiets erklären. Man vermutet, dass die beeindruckenden Schluchten auf beiden Seiten der Straße einen Blick auf den Teufel ermöglichen. Trotz zahlreicher warnender Geschichten über das Überqueren des Devil’s Backbone ist El Espinazo del Diablo außergewöhnlich gut erhalten. Zahlreiche Warnschilder weisen auf mögliche Gefahren hin, die aufgrund der recht grossen Anzahl Kreuze am Strassenrand wohl nicht immer Beachtung finden. Wir haben den Teufel jedenfalls nicht gesehen.
Nach etwas mehr als halber Distanz haben wir genug von den vielen Kurven und biegen ab auf den sehr holprigen Weg – oder war es vielleicht doch ein Bachbett – in den Parque Natural Mexiquillo. Im Naturpark gibt es außergewöhnliche Felsformationen, die Höhen von mehr als 8 Metern erreichen, weshalb dieser Bereich auch den Namen „Garten der Steine“ trägt. Wir stellen Rocky mitten zwischen die Formationen aus Lava und Basalt. Für heute ist es genug. Morgen werden wir dann ohne Eile zwischen den Steinen umher steigen.
Doch in der Nacht beginnt heftiger Dauerregen. Nichts mit Klettern auf und um die eigenartigen Steine. Sobald wie möglich wechseln wir auf die gut ausgebaute Mautstrasse nach Durango. Auch die Autobahn führt durch eine sehr schöne Gegend, wenngleich diese im Regen nur schlecht zur Geltung kommt.
Durango schwimmt. Überall in den Strassen steht das Wasser, die Autos erzeugen hohe Fontänen. Glück, wer hier nicht als Fußgänger unterwegs sein muss. Glück für uns, dass wir die Filmstadt letzten April schon ausgiebig erkundet haben. So können wir jetzt in Ruhe eine Lavanderia für die Wäsche suchen, neue Kleber für Rocky drucken lassen (ein Teil der alten sind etwas geschrumpft) und die Vorratskiste auffüllen. Natürlich sind wir beim Parken immer darauf bedacht, dass beim Aussteigen die Schuhe möglichst trocken bleiben.
Das Wasser ist am Morgen wieder abgelaufen. Der Himmel ist immer noch grau, aber der Regen hält sich während dem Tag zurück. Die Strecke nach Zacatecas kennen wir bereits, doch die Pueblos Mágicos auf dem Weg haben wir letzten April alle umfahren. Jetzt haben wir genügend Zeit diese zu besuchen, als erstes Nombre de Dios.
Das Pueblo Nombre de Dios wurde vor mehr als 400 Jahren gegründet und ist die älteste Stadt im Bundesstaat Durango. Ursprünglich hieß sie „ Villa de 4 Templos. Vier alte Kirchen bilden auch heute den architektonischen und religiösen Reichtum, den wir im Pueblo Mágico ansehen. Interessant ist der Tempel von San Francisco aus dem 18. Jahrhundert der die erste Kirche aus dem 16. Jahrhundert ersetzte. Er liegt derzeit in Trümmern, aber man kann noch seine Türme und Nischen sehen. Für die Gläubigen scheint das kein Hindernis zu sein. Der Chor ist überdacht, die Kirchenbänke stehen im Freien und im Turm hängt noch eine Glocke.
Kurz nach ihrer Gründung entwickelte sich die magische Stadt Sombrerete im Bundesstaat Zacatecas zu einer wichtigen Bergbausiedlung. Seine reichen Adern produzierten Gold, Silber, Blei, Zinn und Quecksilber und dieser Reichtum spiegelt sich in einigen seiner Gebäude und Kirchen wieder, die Sombrerete schmücken. Die lebendige Stadt mit ihrem kolonialem Aussehen ist umgeben von 10 Hügeln, auf denen jeweils ein Kreuz steht. Wir haben Glück und finden für 30 Minuten einen Parkplatz für Rocky. Die erlaubt uns das schöne historische Zentrum mit seinen verschlungenen, gepflasterten Straßen, schönen Plätzen und Gärten sowie eleganten orangefarbenen Steinbruchgebäuden kurz zu genießen.
Die Stadt Jerez de García Salinas erhielt ihren Namen aufgrund der großen Ähnlichkeit mit der in Spanien gelegenen Stadt Jerez de la Frontera. Wir kennen beide, wollen aber diesen Vergleich nur mit einem zugedrücktem Auge bestätigen. Zwei schönen Kirchen und einige neoklassizistischen Gebäude bilden das historische Zentrum und dem Jardin Rafael Paez, die alte Plaza de Armas. Überall im Zentrum finden wir Juweliergeschäfte, viele davon von der Familie García. Don Justo García fertigt filigrane Creolen aus Gold und Silber nach der traditionellen Technik eines legendären spanischen Silberschmieds.
Die Sattlerei ist ein weiteres berühmtes Handwerk der Region. Für Stickereien verwenden sie Pita-Fasern, die von Agaven gewonnen werden und sich perfekt für Lederdesigns eignen. Die Auslagen in den Läden oder an den Füssen der Gauchos sind herrlich anzusehen.
Gauchos sollen in Jerez direkt mit ihren Pferden zur Bar reiten. Was wir am Abend vor der Bar sehen und hören, sind jedoch keine Pferde, sondern nur die lautstarken Pferdestärken der dreckverspritzten Offroad-Vehikel von ein paar wilden Jungen.
Am Sonntag ist Markttag In Jerez. Kleider, Haushaltswaren, Elektroartikel und natürlich viel frisches Ost und Gemüse werden angeboten. Mal mit viel Auswahl am grossen Stand, mal nur ein paar Stück, schön aufgeschichtet auf einem Stück Karton am Boden. Erstaunlich viele Verkäufen bieten gebrauchtes Werkzeug an; Nachhaltigkeit wird vorgelebt.
Das erste Mal, seit wir zurück in Mexiko sind, besuchen wir eine archäologische Stätte. La Quemada zeichnet sich vor allem durch ihre Architektur an einem Hügel aus. Eine gigantische Säulenhalle erstreckt sich über eine Fläche von 41 x 32 m. Die elf Säulen im Inneren lassen darauf schließen, dass sie etwa 5 m hoch war. Auf einer zweiten Ebene liegt ein Labyrinth von miteinander verbundener Räume. Der Zugang zu dieser Ebene erfolgt über zwei in verschiedene Richtungen angeordnete Treppen. Wir nehmen die sehr steile mit den grossen Stufen, die uns gehörig ausser Atem bringt. Auf der dritten Ebene, auf der Westseite des Hügels, gibt es zahlreiche Plattformen oder Terrassen, die als Wohngebiete genutzt wurden. Es wird auch angenommen, dass dieser Ort ausschließlich von adligen oder hochrangigen Leuten bewohnt wurde und die gewöhnlichen Menschen in der Umgebung lebten. Das Geheimnis, wer die Erbauer waren, ist noch nicht geklärt.
Zu kurz waren wir letzten Frühling im quirligen Zacatecas am Cerro de la Bufa. Jetzt nehmen wir uns Zeit für die Stadt „mit dem Gesicht eines Steinbruchs und einem Herzen aus Silber“. Ihr städtischer Grundriss passt sich den Kurven des Berges an und schafft entsprechend steile, unebene Straßen. Die Erkundung der prächtigen Kolonialgebäude mit den schönen Balkonen, der imposanten Kirchen und vieler romantischen Ecken führt uns auf und ab durch schmale Gassen. Und immer wieder steht der Bufa im Hintergrund. Wir setzen uns auf eine Bank am Jardín Independencia, beobachten das geschäftige Treiben und ruhen uns bei einem Eis aus. Und weiter geht es quer durch die Gassen, auf und ab zum El Cubo-Aquädukt, gleich neben der ehemaligen Plaza de Toros San Pedro, auf der sich heute ein Luxushotel befindet.
Die Stadt Zacatecas wurde 1546 aufgrund der Entdeckung einer reichen Silberader gegründet. Gerade durch die Ausbeutung von Metallen gedieh die Stadt und erreichte im 16. und 17. Jahrhundert ihren Höhepunkt. Wir besuchen die Mina El Edén, die wahrscheinlich wichtigste Silber- und Goldmine der Welt. Nach ihrer Eröffnung im Jahr 1586 dominierte sie dreihundert Jahre lang den Weltmarkt. Die polymetallische Lagerstätte produzierte große Mengen an Silber und Gold, aber auch Zink, Kupfer, Eisen und Blei. Sie überschwemmte den europäischen Markt und ist für die Schließung zahlreicher Minen in Europa und den Verlust vieler Arbeitsplätze verantwortlich. Die Mine folgte auf sieben Ebenen dem Haupterzgang direkt durch den Hügel direkt unter der Stadt. Angesichts von Überschwemmungen in den Schächten und der Nähe zur Stadt endete der Betrieb des Bergwerks im Jahr 1960. Heute sind nur noch die oberen Ebenen zugänglich. Die Ebenen fünf bis sieben sind überflutet, die Tour nutzt Ebene vier, oben sind drei weitere Ebenen zu sehen.
Die Stadt Aguascalientes wurde seinerzeit gegründet, um Kaufleute zu beherbergen, die auf der Silberstraße reisten. Eine besondere Stadt ist sie, die Hauptstadt des kleinen gleichnamigen Bundesstaates. Nicht dass es hier keine Tacos gäbe, und auch hier tragen die alten Señores stolz ihre schönen hellen Sombreros. Aber irgend etwas ist anders; aufgeräumter, moderner. Die Strassen sind breit, Knotenpunkte kreuzungsfrei mit Tunnels und Brücken.
Vom angepriesenen historischen Zentrum jedoch ist nicht mehr viel zu sehen. Die Kathedrale, der Regierungspalast und der Palacio Legislativo säumen die großzügige Plaza de Armas. Was danach folgt sind hässliche, moderne Shoppingcenter.
Uns zieht es in das Nationale Museo de la Muerte. Das Museum interpretiert den kulturellen Ausdruck des Todes als Manifestation eines Volkes im Laufe seines Lebens. Immer wieder staunen wir über die Bedeutung des Todes und die Bestattungskunst im historischen sowie im lebendigen Mexiko. In der umfangreichen Ausstellung gibt es verschiedene traditionelle und farbenfrohen Erscheinungsformen des Todes zu bewundern, die von Kunsthandwerkern und Künstlern aus dem ganzen Land hergestellt wurden. Bei all der morbiden Pracht werden wir die unbegründete Frage nicht los, ob im Ursprung dieser Tradition die indigene Bevölkerung dem christlichen Religionsdruck der Spanier ein Schnippchen schlagen wollten. 😉
Und noch einmal Grossstadt. In San Luis Potosí liegen die Touristenattraktionen sehr nah beieinander. Eine gute Möglichkeit, sie bei einem Rundgang im Herzen der Stadt zu entdecken. Das historische Zentrum bewahrt große und luxuriöse Herrenhäuser, die vom Reichtum vergangener Zeiten zeugen. Das Gleiche gilt für die unzähligen Kirchen, die in der Stadt errichtet wurden. Die Plätze wiederum sind ruhig und zeugen davon, dass sich Modernität mit der Ruhe des Provinzlebens verbinden lässt.
Wir genehmigen uns einen erfrischenden Drink im noblen Restaurant La Posada del Virrey direkt an der Plaza de Armas. Über uns wir Hochzeit gefeiert und das junge Paar tritt auf den Balkon für die Erinnerungsfotos. Eine Passantin fordert sie zum Küssen auf, worauf das Publikum auf der Strasse umgehend mit einstimmt: «Küssen, küssen, küssen, …». Die Frischvermählten kommen dem Wunsch gerne nach und die Menge klatscht und jubelt. Das ist Mexiko.
La Media Luna ist eine geothermische Süßwasserquelle, die nur zwei Stunden von der Stadt San Luis Potosí entfernt liegt. Die konstante Temperatur von 28° Grad Celsius das ganze Jahr über und das kristallklare Wasser machen es zu einem kleinen Paradies.
Mit Becken unterschiedlicher Tiefe, umgeben von einem üppigen Wald bietet dieser Ort ein Naturparadies, das viele Mexikaner mit der ganzen Familie genießen. Sie sitzen fröhlich im knietiefen Wasser oder wagen sich mit Schwimmwesten in den tiefen See. Schwimmwesten sind hier zur Sicherheit vorgeschrieben, den viele der Einheimischen können nicht schwimmen. Wir wirken überzeugend genug und dürfen ohne Schwimmhilfe ins angenehme Wasser.
Weiter östlich von La Media Luna liegt die Huasteca Potosina, eine herrliche Naturkulisse mit grünen Landschaften, üppiger Vegetation und vielen Wasserfällen. Auf beiden Seiten der schmalen Strassen erheben sich Baumriesen voller Bromelien. Spanisches Moos hängt herunter wie Vorhänge. Wir fahren durch den Dschungel, den feuchten Regenwald, durch eine wunderschöne Gegend.
Die Gemeinde Tamasopo bekannt für ihre Wasserfälle, nicht sehr hoch, doch einmalig durch ihre Vielfalt in einer üppigen Vegetation. Schon unser Übernachtungsplatz ist paradiesisch, mit eigenem Wasserfall und eigenem Schwimmteich mit klarem, blaugrünem Wasser. Uns gefällt es hier so gut, dass wir einfach einen Tag mit Nichtstun verbringen.
Die drei Cascadas Tamasopo bilden eine wichtige Touristenattraktionen in der Huasteca Potosina. Mehr als 20 Meter fällt das Wasser in die kristallklaren Becken, deren Tiefe trotzdem zwei Meter nicht überschreitet. Im Park gibt es weitere natürliche Pools, in denen man schwimmen und sich im Strom der Wasserfälle entspannen kann. Im Allgemeinen ist das gesamte Gebiet flach, und somit ideal für die ganze Familie. Eine kleine, ältere Frau fühlt sich sichtlich wohl im erfrischenden Nass und stellt sich direkt unter das herabfallende Wasser. Eine Gruppe kleiner Kinder hat Spass, sich in einem anderen Becken von der Strömung im tiefblauen Wasser treiben zu lassen. Für diejenigen, denen das nicht genügt, gibt es Sprungplattformen oder die Tarzan-Ranken zum Springen. Dann aber in tieferes Wasser und mit Schwimmweste.
Eine weitere Attraktion bei Tamasopo ist die berühmte Puente de Dios, die Gottesbrücke. Diese Naturschönheit besteht aus einer Felsformation, die im Laufe der Jahre vom Fluss Tamasopo geformt wurde und eine Reihe kristallklarer Teiche und Wasserfälle geschaffen hat. Eine lange Treppe führt hinunter an den Fluss. Natürlich ist Schwimmen hier erlaubt, wiederum nur mit Schwimmweste. Aufgrund der teilweise starken Strömung ist die Regel hier aber angebracht. Quer über das Wasser sind zudem Seile gespannt, an denen sich die nicht so geübten Schwimmer durch den Fluss ziehen können. Sogar durch eine kleine Höhle kann man sich hangeln. Durch Löcher dringen die Sonnenstrahlen ein und lassen das tiefe, karibikblaue Wasser in wunderschönen im natürlichen Licht erstrahlen.
In der Umgebung von Tamasopo wird Zuckerrohr angebaut, welches in der nahen Mühle Alianza Popular zu Zucker und seinen Derivaten verarbeitet wird. Nachts hat es geregnet. Es ist neblig. Unsere Fahrt führt an den Zuckerrohrfeldern vorbei, die gerade abgeerntet werden. Wir staunen, hier wird alles von Hand mit der Machete geschlagen und zu dicken Bündeln aufgestapelt. Grosse, schwere Lastwagen, überhöht beladen, kommen uns entgegen. Bei jedem Topes verlieren sie einige Stangen. Die LKW’s bringen aber nicht nur das Zuckerrohr von den nassen Feldern, sondern auch jede Menge Erde, die die Strassen in eine Schlammbahn verwandelt. Unser Rocky sieht bald aus, als wäre er in Milchschokolade getaucht worden.
Auch als es wieder sauberer ist, gleicht die Strasse eher einem Schweizer Käse. Viele der Löcher sind so tief, dass wir im Slalom darum herumfahren müssen. Der Nebel hängt in den Baumriesen mit ihren Epiphyten und verhilft zu einer mystischen Stimmung. Gemäss Planung sollte es heute eine beschauliche Fahrt von gerade mal eineinhalb Stunden geben. Kurven, Strassenzustand und Nebel lassen es 5 Stunden werden, bis wir am Eingang zum Sótano de las Golondrinas, der Schwalbenhöhle ankommen. Mit jedem Höhenmeter, den wir hochgekurvt sind, haben wir gehofft über die Wolken zu kommen, aber nun stehen wir in einer dichten Nebelwand. Keine Chance die Vögel in die Höhle fliegen zu sehen.
Die Prognose für morgen ist nicht viel anders und so ziehen wir enttäuscht weiter zum nächsten Spot. Bei den Caves de Huahuas, ebenfalls eine Vogelhöhle, sind wir etwas unter dem Nebel angekommen. Heute sollen auch hier wegen dem Wetter keine Vögel ausgeflogen sein. So bleibt uns Zeit bei Manuel den lokal kultivierten Kaffee zu verkosten. Er weiss viel Interessantes über die einheimische Fauna.
Und morgen sehen wir weiter.