Nicaragua


02. August bis 29. August 2024

Der Grenzübertritt nach Nicaragua hat unter Overlandern nicht den besten Ruf. Wartezeiten von 4-5 Stunden sind keine Seltenheit. Manche mussten ihr gesamtes Hab und Gut ausladen. Der Grund ist die Gesetzgebung von Nicaragua, die die Mitnahme von Drohnen verbietet. Die meisten senden ihre Drohnen per DHL in das nächste Land, aber einige versuchen trotzdem ihre Fluggeräte zu verstecken. Dies hat zur Folge, dass viele Overlander penibel durchsucht werden. Es gibt an allen Grenzen sogar grosse Hightech Scanner, mit denen ganze Fahrzeuge durchleuchtet werden können.
Wir haben Glück, beziehungsweise sehen wohl sehr vertrauenswürdig aus. Die Grenzbeamten glauben uns, dass wir keine Drohne mitführen. Die Kontrollen verlaufen zwar etwas chaotisch – verschiedenste Beamte wollen unsere Papiere sehen und wir erkennen nicht wirklich, wer jetzt genau zum Zoll, zur Migration oder zur Polizei gehört – aber dann sind auch schon alle Papiere ausgefüllt und gestempelt. Schon nach 1 Stunde und 15 Minuten sind wir unterwegs in Nicaragua.

Unterwegs ist heute am 2. August ein ganz besonderes Stichwort. Denn heute vor 3 Jahren sind wir in Heitenried losgefahren, um die Welt im Wohnmobil zu entdecken. 3 erlebnisreiche Jahre sind wir unterwegs mit unserem Rocky. Frankreich, Spanien und Portugal haben wir Corona bedingt die ersten 8 Monat bereist. Nun betreten wir heute, am Jahrestag unsere Abreise aus der Schweiz bereits das 8. Land des Nordamerikanischen Kontinents. Freude herrscht.

Der Rio Coco, der längste Fluss von Mittelamerika, schlängelt sich über weite Strecken entlang der Grenze zwischen Honduras und Nicaragua bevor er sich in einem riesigen Delta ins karibische Meer ergibt. Er entsteht durch den Zusammenfluss der Flüsse Comalí (Honduras) und Tapacalí (Nicaragua), wo er sich durch eine enge Schlucht windet, den Somoto Canyon. Hochaufragende Felswände, ausgespülte Rinnen, vulkanische Steinformationen stehen in Kontrast zur tiefgrünen Umgebung. Auf der kurzen Wanderung zum Einstieg in den Canyon findet unser Guide Eyder Jadesteine. Die liegen da einfach so auf dem Weg. Er erklärt uns Pflanzen und erzählt aus der Gegend.
Dann führt der steinige Weg hinunter zum Wasser. Hier klettern wir am Rande des Flusses, über kleinere Wasserstufen, manchmal im Wasser watend. Zwischendurch ist eine kurze Strecke nur schwimmend zu bewältigen. Dann steht da Eyder‘s Kollege mit zwei aufgeblasenen Reifen. Wir lassen uns hineinplumpsen und geniessen, auf dem Río Coco treibend, die hohen Felswände über uns. Einige Male müssen wir umsteigen, wenn das Wasser zu wenig tief ist. Doch dann ist der Absatz so gross, dass nur ein Sprung in die Tiefe weiterführt. Die Topografie des Felsens erlaubt eine Sprunghöhe von 2 m bis 20 m. Uns reichen die 2 m. Weiter unten fliegen Fledermäuse erschrocken von einer zur anderen Seite. Kein Wunder. Die Guides haben die armen Nachttiere an der Felswand erkannt und nassgespritzt. Wo der noch kleine Fluss breiter und flacher wird, steigen wir in ein Boot und werden bequem zum Ende des Canyons gerudert.

Wie kommen Exilkubaner in Miami eigentlich zu ihren geliebten kubanischen Zigarren? Die USA haben doch 1963 deren Import, ja sogar deren Besitz verboten. Nun, Nicaragua hilft aus mit ähnlicher Bodenbeschaffenheit und kubanischem Samen. In Esteli, im Norden des Landes liegt eines der Zentren der nicaraguanischen Zigarrenindustrie. Lange vor der Stadt bemerken wir die langen Holzhäuser, in denen die Tabakblätter getrocknet werden. Tabakfelder sehen wir jedoch nur ein Kleines. In der Stadt selbst stehen dann viele Fabrikationshallen mit ihren imposanten Eingangstoren. Rund 50 an der Zahl sollen es sein. Wir fragen bei der Tabacalera Perdomo Cigars nach einer Führung. „Selbstverständlich“ heisst es, und schon stehen wir mitten in der Produktionshalle.
Wir staunen ob den flinken Händen. In der Halle arbeiten viele Zweierteams, jeweils ein Mann und eine Frau fertigten zusammen die Zigarren. Er legt Tabakblätter ineinander und rollt diese in einer Rollpresse in die Form. 10 Stück passen in ein kleines Reck, das unter dem Hintern der Frau gepresst wird. Sie legt in einem weiteren Schritt ein schönes Tabakblatt flach vor sich aus, schneidet es zurecht. In Windeseile rollt sie das Deckblatt um die Zigarre, geklebt es fest, schneidet die Länge. Schnell wird noch ein Rondell aus dem Tabakblatt ausgeschnitten für das Mundstück. Jeder Handgriff sitzt, die beiden machen das nicht zum erstem Mal. In weniger als einer Minute ist eine formschöne Zigarre entstanden.
Im Humidor müssen die fertigen Zigarren einige Zeit bei konstanter Temperatur und Luftfeuchtigkeit lagern. Sortiert nach Farbton bekommen sie ihre glänzenden Bandagen, bevor jede einzelne in ein Cellophan Säckchen verpackt wird. In Beutel mit 4 bis 6 Stück oder in noblen Holzboxen werden sie so für den Export fertig gemacht. Natürlich alles von Hand. 80% gehen nach Miami, 20% nach Europa. Böse Zungen behaupten, Zigarren aus Esteli seien noch besser als die aus Kuba.

Seit bald 50 Jahren ist er in den Bergen des Naturparks Tisey Estanzuela zu Hause. Für den heute über 80jährigen Don Alberto Gutiérrez bedeutet dies jedoch viel mehr als nur das Leben eines Einsiedlers. Auf seiner Finca El Jalacate hat er in den Jahren über viereinhalbtausend Bilder und Skulpturen unterschiedlicher Größe in den Felsen geritzt. Wir folgen ein paar steilen Wegen hinauf zu den Felsen und sind froh um die paar Bänke, auf denen wir uns erholen und die schöne, grüne Landschaft bewundern können. Und dann stehen wir vor Elefanten, Vögeln und lebensgroßen Anakondas, die Don Antonio mit Meissel und Steinhammer einfing. Besonders eindrucksstark sind diejenigen, die mit einer leichten Patina aus leuchtend grünem Moos überzogen sind. Der gesamte Ort ist ein Zeugnis der menschlichen Kreativität, die in uns allen steckt.

Es blubbert, brodelt und dampft. Wir wähnen uns zurück im Yellowstone Nationalpark oder auf den Phlegräischen Felder in Neapel. Die Erde ist auch hier am Kochen. Eigentlich kein Wunder, gibt es hier in Nicaragua 19 aktive Vulkane. Die Hervideros San Jacinto sind ein fumarolisches Feld mit lokalen Rissen in der Erdkruste, in denen kochender Schlamm und der sichtbare Ausstoß von Wasserdampf, Kohlendioxid und anderen Schwefelgasen beobachtet werden können. Der Boden ist fühlbar heiss. Die heißen Quellen von San Jacinto sind mit dem aktiven Telica-Vulkan verbunden, obwohl sie nicht direkt am Fuße des Vulkans liegen. Sie fungieren als offene Adern des Vulkans, durch die der schwefelhaltige Dampf fließt, der aus der Mitte der Erde kommt.
Die vulkanische Energie von Los Hervideros ist so zuverlässig und stark, dass sich in derselben Stadt eines der beiden geothermischen Kraftwerke Nicaraguas befindet. Das Kraftwerk ist leider nicht für Besucher geöffnet.

León ist die Hauptstadt der sandinistischen Revolution. Entsprechend gibt es zahlreiche Orte und Museen mit diesem Hintergrund. Aber es ist auch eine religiöse Stadt! Es gibt mehr als ein Dutzend Kirchen, vom Barock bis zum Neoklassizismus. Die legendäre große weiße Kathedrale, ein Symbol der Stadt, ist nicht zu übersehen. Die Basilika Catedral de la Asunción de León stammt aus dem 18. Jahrhundert. Sie wird von riesigen Löwen bewacht, die in ihren Vorbau geschnitzt sind.
Im Inneren des fünfschiffigen Baus gibt es reichlich Architektur und Dekoration zu bewundern. Das touristische Highlight Ist jedoch das Dach der Kathedrale. Oben angekommen kann man barfuß oder in Socken zwischen den 34 weissen Kuppeln, zahlreichen Kirchenglocken und vier Statuen umherlaufen. Warum ohne Schuhe? Keine Ahnung, wahrscheinlich um keine Spuren auf dem christlichen Dach zu hinterlassen. Egal, auf jeden Fall ist es ein besonderes Erlebnis und die weite Sicht auf die Stadt León, ihre Straßen, Kirchen und auch die Vulkane rund um das Maribios-Gebirge sind wunderbar. Das weisse Kirchdach in Kontrast zum schwarzen Himmel des herannahenden Gewitters wirkt theatralisch.
Kurz darauf, wir stehen wieder in unseren Schuhen auf der Strasse, öffnet der Himmel alle seine Tore. Es schüttet: Regenzeit.

Ein Übernachtungplatz in León zu finden, gestaltet sich schwieriger als vorgesehen. Der vorgesehene Stellplatz ist nicht erreichbar, die Zufahrtsstraße ist aufgerissen. Der Ausweichparkplatz in der Innenstadt will uns erst nach 5 Uhr empfangen. Als wir dann um die Zeit erscheinen, entschuldigt sich der Besitzer nachdrücklich, dass er uns doch keinen Platz anbieten kann. Die Feuerwehr im Stadtzentrum ist bereits voll belegt. Die Puma Tankstelle baut einen schönen neuen Vorplatz, welcher noch nicht befahren werden kann. Die Bomberos in der Nähe, mit einem Feuerwehrauto aus Berlin, können nicht über ihren Schatten springen und verweigern uns ebenfalls die Übernachtung auf ihrem grossen, leeren Platz. Vor dem Friedhof dürfen wir dann für die Nacht stehen, zuvorkommend bewacht vom Nachtwächter.

Nicaragua hat ausgiebige Sandstrände sowohl am Karibischen Meer als auch am Pazifik. Die karibische Seite des Landes ist jedoch nur spärlich bewohnt und das Meer nur nach stundenlanger eintöniger Fahrt durch den Regenwald erreichbar. So suchen wir uns einen Strand an der Pazifikküste aus, der nicht zu sehr von Surfern heimgesucht wird. Als wir nach einer langen, langsamen Fahrt auf einem, streckenweise fast zugewachsenen, streckenweise überfluteten Feldweg an der Playa Tesoro ankommen, wundern wir uns nicht, dass diesen Ort nicht viele erreichen. Uns gefällt es. Die Cabanas sind nicht besetzt, wir haben den Mirador und den kleinen Pool ganz für uns allein. Und natürlich auch den kilometerlangen Sandstrand. Die grossen, schäumenden Wellen laden zwar nicht zum Bade, aber es wirkt irgendwie beruhigend, ihnen zuzusehen und zuzuhören. Für uns der ideale Ort, ein paar Tage auszuspannen.

Nach vier Tagen zieht es uns weiter. Wir quetschen uns zurück durch die enge Holperpiste. Beim Fahren durch das Buschwerk schrecken wir Fledermäuse aus ihrem Tagschlaf. Krebse mit leuchtend orangen Beinen kreuzen unseren Weg. Da und dort bringt sich eine grosse Eidechse in Sicherheit. Vorbei geht es an den brachliegenden Salinenfeldern, die während der Regenzeit nicht genutzt werden. Reiher, Waldstorch und Rosa Löffler stehen an den Rändern und spähen nach Fressbarem. Andere Wasservögel waten direkt in den Becken.

Zurück auf der Hauptstrasse fahren wir mitten durch die Ziegelei Nicaraguas. Eine «Fabrik» reiht sich an die andere. Vom Auto aus kann man zusehen, wie Ziegelsteine, Dachziegel und Fliessen von Hand hergestellt und zum Trocknen ausgelegt werden. Viel Holz liegt neben primitiven Brennöfen. Fertige Ziegel werden auf die LKW verladen, natürlich von Hand, einzeln.
Rechtzeitig zur Mittagspause kommen wir zum Mirador Piedras Azules. Der Platz ist bunt bemalt, die Aussicht phänomenal. Vor uns liegt der Managua See, links davon qualmt der Vulkan Momotompo vor sich hin. Da schmeckt ein kleiner Snack doppelt gut.

In Managua haben wir mehr Glück als in León. Bereits der erste bewachte Parkplatz, den wir anfahren, will uns für die Nacht aufnehmen. Der Preis ist mehr als gut (100 Cordobas = 2.50 Franken), die Entfernung zu den touristischen Attraktionen auch. Nur die nähere Umgebung erscheint etwas düster. Bruchbuden, Baracken, Bretterverschläge mit Wellblechdächern, kaum gemauerte Häuser. Aber es soll sehr sicher sein, versichert uns der Besitzer des Parkplatzes, der mit seiner Familie auf demselben in einer Wellblechbude lebt. Später erfahren wir von einer internationalen Studie, die besagt, dass über 85% aller Behausungen in Managua den einfachsten Ansprüchen einer menschenwürdigen Unterkunft nicht entsprechen. Keine Sanitäranlagen, keine Wasserabläufe, keine festen Fußböden. Wenn die tropischen Regengüsse fallen, versinkt alles in Matsch und dampfender Feuchtigkeit, was wir umgehend nach unserer Ankunft selbst erfahren.

Nachdem der Regen nachlässt, machen wir uns auf den Weg. Rund um den Platz mit dem Papst Johannes Paul II gewidmeten Obelisken stehen riesige, farbige Bäume, die Árboles de la Vida. Die an Legobäumchen erinnernden Kunstobjekte derselben eine wunderschöne Kulisse, erst recht bei Nacht. Der grosse Platz selbst wird als Übungsgelände für angehende Auto- und Motoradfahrer genutzt. Unweit davon stehen wir vor der hohlen Hülle der Alten Kathedrale von Managua, die durch das Erdbeben von 1972 zerstört wurde – und langsam restauriert wird. Obwohl die alte Fassade wunderschön ist und abends in goldenes Licht getaucht, ist ihr Inneres leer und tabu: eine Kathedrale ohne Herz in einer Stadt ohne Zentrum.

Im prächtigen Nationalpalast gleich nebenan ist heute ein Museum untergebracht. Wir dürfen kurz einen Blick in die Innenhöfe werfen. Wir verzichten auf das Museum und widmen uns lieber der Kunst auf den Plätzen der Umgebung. So ist die Plaza 22 de Agosto ein Meer von weissen Sternenblumen Skulpturen. Über die moderne Bogenbrücke gelangen wir ins Centro Histórico Sur. Der Park ist voll mit jungen Leuten, die hier in verschiedenen Sportstädten, aber auch auf der Strasse Sport treiben. Gerade rechtzeitig vor dem nächsten Guss aus den Wolken finden wir einen trockenen Platz mit einem Bier.
Bei der Ausfahrt aus Managua besuchen wir kurz den Nationalpark Loma de Tiscapa. Dieser historische Nationalpark beherbergt Managuas wohl bekanntestes Wahrzeichen, Sandinos düstere Silhouette. Die Spitze des Loma de Tiscapa ist eigentlich der Rand des wunderschönen kleinen Kratersees des Vulkan Tiscapa, mit unglaublichen Ausblicken auf die Stadt, den Managua See und den rauchenden Vulkan Momotombo.

An unserem Weg liegt der Vulkan Masaya, dem man in den glühenden Schlund sehen kann. Oder besser könnte. Den seit April ist der Zugang für die Öffentlichkeit gesperrt. Erdrutsche haben den aktiven Lavasee mit Trümmern bedeckt und die Freisetzung von Vulkangas blockiert. Es besteht die Gefahr explosiver Aktivitäten. Wirklich schade. Wir hatten uns darauf gefreut, die brodelnde Lava in der Tiefe des Vulkans zu sehen. So geht es direkt weiter nach Granada.

Vor einem halben Jahrtausend wurden Güter und Menschen, Entdecker und Plünderer vom Atlantik über den gewundenen Fluss San Juan zu einer Siedlung an den Ufern des größten Sees Mittelamerikas gebracht. Die Stadt Granada hat überdauert, brachte Präsidenten und Dichter hervor und diente als konservativer Gegenpunkt zum revolutionären León im Nordwesten.
Granada hat zwei Gesichter. Da ist die relativ ruhige, historische Gegend nördlich vom Zentralpark mit beeindruckenden, gut erhaltenen, farbigen Gebäuden aus alter Zeit. Neben alten Kirchen und Klöstern, Geschäften, Hotels und Restaurants sind hier vor allem Ausländer zu finden, die sich in Granada niedergelassen haben und ein neues Leben aufbauen.

Südlich der Calle Real Xalteva sind die Gebäude auch alt und bunt. Doch hier blättert die Farbe ab und manchmal nicht nur die Farbe. Hier herrscht reges Treiben, überall ist Markt, überall versucht jeder etwas Geld zu verdienen. Nicht nur verkauft wird, am Straßenrand werden auf alten Singer Nähmaschinen Lederwaren geflickt, oder unter Lupen Uhren repariert. Wenn man durch die Straßen geht, hört man das Klackern der Arbeitspferde, die klapprige Karren ziehen, und den frenetischen Beat des Latino-Alltags, der aus kaputten Lautsprechern ertönt. Man braucht nicht viel Fantasie, um sich vorzustellen, wie die Dinge hier vor ein paar hundert Jahren zugingen (wenn man die dröhnenden Auspuffe der Motorräder, das Hupen der ramponierten Taxis ausblendet und die Mobiltelefone, hinter denen die Verkäufer ihr Geschäft verpassen).

Granada ist umrahmt von Vulkanen. Als der Mombacho vor etwa 20.000 Jahren ausbrach, spuckte er grosse Lavabrocken in den Nicaraguasee und schuf so ein Labyrinth von 365 Inseln. Die Größe der Isletas de Granada variiert zwischen 100 Quadratmetern und über 100 Hektar. Wir lassen uns in einem Boot durch die Inselchen schaukeln. Die meisten sind mit Vegetation bedeckt. Auf einigen herrscht die Wilde Natur, andere beherbergen Privathäuser von Einheimischen und Ausländern. Obwohl einige zu verkaufen sind, mit oder ohne Haus, entscheiden wir uns auf das Festland zurückzukehren und beizeiten weiterzureisen

Und auf dem Festland ist ganz schön was los. In Granada wird nämlich Maria Himmelfahrt ganz gross gefeiert. Nicht nur ist die Marienkirche Iglesia de Xalteva seit Tagen Himmelblau geschmückt, am Sonntag nach dem eigentlichen Feiertag findet in den Strassen Granadas der Hipico statt. Heute kommen aus ganz Nicaragua die Rancheros nach Granada und zeigen stolz ihre Pferde. Um 2 Uhr soll es losgehen, aber durch welche Strassen scheint hier keiner mit Bestimmtheit zu wissen. Wir sind zurzeit im Zentrum, setzen uns in ein Bierzelt auf der Strasse und warten ab. Cowboyhüte und Cowboystiefel beherrschen bald die Szene, grandios gestylt und geschminkt sind die Besucher. Die Musikboxen und Live Bands übertönen sich gegenseitig. Die Strasse wird immer voller, aber keine Pferde.

Es ist bereits nach 4 Uhr, als sich die ersten Pferde zeigen. Fein gestriegelt, mit geflochtenen Mähnen reiten sie die stolzen Nicaraguaner mitten durch die Menge. Menschen und Pferde laufen von rechts nach links aber auch in der Gegenrichtung. Das Gewirr ist komplett. Dies soll eine Parade sein? Nachdem die meisten Reiter in Gegenrichtung unterwegs sind, verlassen wir die Sicherheit unseres Bierzelts und wechseln in die Calle La Calzada mit den vielen Bars und Restaurants. Mit viel Glück erhaschen wir einen Platz. Leiser ist es hier nicht, im Gegenteil. Wieder hat jedes Restaurant seine eigenen Lautsprecher mit denen versucht wird, die Musik der Konkurrenz zu übertönen. Zwischen den Musikboxen installieren sich die Livemusiker mit Posaune und Trompete. Es wird getanzt. Nach welcher Musik ist nicht klar ersichtlich. Hauptsache es macht Spass. Uns auch, aber dann brauchen wir Ruhe!

Etwas ist geblieben noch vom Vulkan Mombacho, nachdem er die Inselchen vor Granada geschaffen hat. Und zwar nicht wenig, ganze 1325 m ist seine höchste Erhebung. Vier Krater hat er, wobei einer noch aktive qualmt. Inbegriffen im Eintritt in den Nationalpark ist eine Fahrt mit dem Pick-up, der uns bis knapp unterhalb des Gipfels bringt. Zum Glück, denn wir sind nicht sicher, ob Rocky die schmale, unglaublich steile, einspurige Strasse mit ihren vielen engen Kurven geschafft hätte.
Oben laufen wir los in den mystischen Nebelwald, der einen Großteil der Spitze des Vulkans einnimmt. Der Weg führt um einen der inaktiven Krater herum. Hochgewachsene Baumriesen sind dick mit Epiphyten bewachsen und werden von Schlingpflanzen als Kletterhilfe benutzt. Farne entdecken wir, von winzig bis baumhoch. Mittendrin Palmen und so einige Grünpflanzen, welche wir in kleiner Ausführung in unserem Wohnzimmer pflegten. Hier sehen wir sie in Groß. Die angesagten Affen lassen sich nicht sehen, aber wir sind auch mit den vielen Schmetterlingen zufrieden, die um uns herumflattern.
Dann öffnet sich der Wald und der Nebel und gibt die Sicht frei auf Granada, dem Nicaraguasee, die Isletas und die Laguna de Apoyo.

Die Apoyo-Lagune ist dann auch unser nächstes Ziel. Obwohl nahe an den Städten Granada und Managua gilt sie als eine der unberührtesten Lagunen Nicaraguas. Die Lagune entstand vor Tausenden von Jahren bei einem Vulkanausbruch. Heute schwappt der Wald üppig grün über den Kraterrand bis hinab zum himmelblauen, klaren See. Am Westufer der Lagune gibt es noch immer eine aktive Fumarole, der Vulkan ist also noch nicht erloschen. Das Wasser ist weniger kühl als erwartet, aber trotzdem erfrischend. Eine angenehme kühle Brise weht über den See und lässt uns gut schlafen. Geweckt werden wir vom Geplätscher der Wellen und von den Brüllaffen, welche in der Ferne ihr Morgenkonzert geben.

Ometepe , eine Insel, die aus zwei Vulkanen besteht, erhebt sich aus dem Cocibolca, dem einheimischen Namen für den Nicaraguasee. Durch eine schmale, flache Landenge verbunden, formen die beiden Vulkane die Insel wie eine liegende Acht. Über der nördlichen Hälfte von Ometepe thront der Concepción, ein majestätischer und perfekt kegelförmiger aktiver Vulkan, während die südliche Hälfte vom erloschenen Vulkan Maderas dominiert wird, der von einem Nebelwald umgeben ist und in dessen Krater sich eine nebelverhangene Lagune befindet.
Auch ohne Reservierung hat gleich die nächste Fähre für uns Platz. Dass es die kleinste ist – Rocky teilt sich das Deck mit 2 PKWs – und darum bei der etwas aufgebrachten See ordentlich schaukelt, erfahren wir während der 70-minütigen Überfahrt. Während Erika das nicht wirklich prästiert, schaukelt Rocky locker mit, fast mehr als uns lieb ist. Nach einem kleinen Kampf zwischen Rocky und den Passagieren über die Reihenfolge des Ausladens, stehen wir wohlbehalten wieder auf festem Grund.

Unsere erste Nacht auf Ometepe verbringen wir am Punta Jesús María, dem westlichen Punkt von Ometepe. Ein schmaler, begehbarer Sandstreifen erstreckt sich bis weit in den Nicaraguasee. Die Wellen kommen sowohl von links als auch von rechts und prallen in der Mitte der Landzunge aufeinander. Der Blick zurück fällt auf den mächtigen Vulkan Concepción, der fast immer einen Nebelhut trägt. Gerne verbringen Einheimische und Touristen den Abend an diesem Punkt, dann wenn die Sonne golden hinter den Hügeln des Festlands versinkt und den Himmel und das Meer orange färbt.

Im Uhrzeigersinn fahren wir auf holpriger Straße um den Vulkan Concepción, mitten durch Bananenplantagen und Dörfer mit einfachen Häusern. Lachend winken uns die Leute zu.

Die Schwimmbecken von Ojo de Agua bieten eine wohltuende Ruhepause vom Reisen in der tropischen Hitze. Wir stellen uns auf die Wiese und tauchen ein in das angenehm kühle Wasser. Ojo de Agua ist umgeben von großen Bäumen und wird von einer unterirdischen Quelle gespeist. Beide Pools sind fast 2 Meter tief und das untere Becken ist über 40 Meter lang, sodass man hier richtig gut schwimmen kann.

Abgekühlt machen wir uns auf den Dschungelpfad, der uns erst durch Bananen Haine führt. Eigentlich reifen hier Plátanos, Kochbananen. Mehrere Weisskehl-Elsternhäher mit ihren lustigen Kopffedern begleiten uns krächzend. Bunte Schmetterlinge flattern überall, wollen sich aber nicht fotografieren lassen. Bei den Urwaldriesen angekommen sehen wir Kapuziner Affen in den Ästen turnen. Kurz darauf auch Brüllaffen, die jedoch nur lautlos und müde in den Bäumen sitzen.
Nach der schweisstreibenden Runde hüpfen wir gleich wieder ins Wasserloch und geniessen den Zauber des Ortes. Eine Wohltat für Körper und Geist. Pünktlich zum Apero gibt es dann auch noch eine Abkühlung von oben. Sturzflut artig entladen sich die dunklen Wolken. Sogar die Fledermäuse suchen bei uns in der Palapa einen Unterschlupf im Trockenen.

Der Tourismus auf Ometepe nimmt zu und eine neue Art von Reisenden mischt sich unter die üblichen Rucksacktouristen auf ihrer Mittelamerikareise. Umweltfreundlicher Ökotourismus ist auf der Isla Ometepe sehr beliebt. Es gibt immer noch viele preisgünstige Unterkünfte, aber mittlerweile findet man auf Ometepe auch Lodges, die mehr Komfort und Annehmlichkeiten bieten, vor allem in Balgüe, im Norden der Maderas Halbinsel. Yoga, Vegan, Permakultur und ähnliche Schlagworte preisen jedes Resort und Restaurant an. Hühner und Schweine kreuzen die gut gepflasterte Strasse und bringen sich vor den Touristen auf den Motorrädern in Sicherheit.

Auch wir bringen uns vor so viel Ökotourismus in Sicherheit und finden einen ruhigen Übernachtungs Platz am Strand von El Perú. Im Strandrestaurant findet gerade eine Schulung für Hühnerhaltung statt. Uns stört das wenig. Wir geniessen die Sicht auf den Vulkan Concepción mit seiner immer wechselnden Nebelkappe. Mal reicht sie fast bis unten, mal ist sie klein und hoch und man kann dem Qualm aus dem Krater erkennen. Aber immer drehen sich die Wolken im Uhrzeigersinn um den Berg. Und dann neigt sich der Tag. Bevor sich die Sonne neben dem Vulkan verabschiedet, schafft sie eine dieser herrlichen Stimmungen für die Sammlung der schönsten Sonnenuntergänge.

Inmitten eines kleinen tropischen Trockenwaldes liegt das Naturschutzreservat Charco Verde. Das Gebiet umfasst eine Lagune, einen Wald und einen Strand. Ein Teil der ruhigen Lagune ist von einem Mangrovenwald bedeckt, in dem Bäume mit untergetauchten Baumstämmen einen Schatten auf das Wasser werfen und eine mystische und abgeschiedene Atmosphäre schaffen. Auf unserem Weg um den friedlichen See beobachten wir aufmerksam das Ufer. Ob wir nicht doch einen der scheuen Kaimane entdecken können? Kaimane entdecken wir keine, dafür schlängelt plötzlich eine gefährlich aussehende, grünblaue Schlange vor uns über den Waldboden. Es ist wohl eine Western Parrot Snake. Sie wendet und schaut uns direkt in die Augen. Wir sind uns nicht sicher, wer mehr Angst vor wem hat.
Die Bewohner von Ometepe erzählen sich viele Geschichten über Charco Verde. So soll es auf dem Grunde des Sees einen Ort namens El Encanto geben. Dort wohnen die Leute, die um Charco Verde herum Früchte gestohlen oder gewildert haben. Zur Strafe wurden sie in Kühe, Schweine, Krokodile oder Schildkröten verwandelt. Die Metzger in der Umgebung behaupten, manche geschlachteten Tiere hätten Goldzähne gehabt. Vielleicht wird auch darum auf Ometepe so viel veganes Essen angeboten.

Schon verlassen wir die Insel wieder. Der See ist ruhig und somit auch die Überfahrt. Dazu ein fast uneingeschränkter Blick auf den Vulkan Concepción.

Popoyo und El Gigante sind von den besten Surfspots in Nicaragua mit Wellen von 2.5 bis 6 Meter. Obwohl wir keine Surfer sind, schauen wir diesen Sportlern gerne zu. Auf dem Weg zum Strand passiert es: Mitten in einer Steigung ein keiner Knall, ein Rattern. Der Motor dreht, die Räder nicht. Wir stehen still. Ein freundlicher Taxifahrer ruft einen Mechaniker. Der Verdacht liegt auf einem defekten Differenzial. Nach 2 Stunden warten am Strassenrand werden wir abgeschleppt, mit 4 Metern Abstand und über 50 km/h auf einer Naturstrasse. Wir kommen uns vor wie ein Trabi Fahrer mit 260 km/h.
Am Ende ist es „nur“ die Wellenverbindung in einem der Radlager. Da Ersatz aus Europa zu lange dauert – unser Visum läuft in einer Woche ab – entscheiden wir uns für eine Reparatur. „Wir machen das hier immer so, wenn wir keinen Ersatz bekommen“, erklärt Tairon, der Werkstattchef, „nicaraguanische Improvisation, hält ewig“. Hoffen wir. Nachdem das Radlager ausgebaut ist, muss sie zur Bearbeitung in eine spezialisierte Werkstatt. Dafür wird vor dem Haus der öffentliche Bus angehalten, die Welle dem Beifahrer in die Hand gedrückt, und weiter geht’s.

Während der Reparatur steht Rocky auf drei Rädern am Strassenrand, keine fünf Meter von der ungeteerten Strasse. Alle paar Minuten donnert ein LKW mit Baumaterial für die neue Küstenstrasse vorbei und wirbelt mächtig Staub auf. Bald ist unser Heim innen und aussen mit einer braunen Staubschicht belegt.

Wir bekommen Besuch von den Schulkindern von gegenüber. Erika schenkt den drei Mädchen je einen Origami Kranich. Die Freude ist groß. Bald darauf bringen sie ihr Briefchen, um sich zu bedanken. Marcel möchte ihnen zeigen, wie man Kraniche faltet. In der Zwischenzeit haben sich einige weitere dazugesellt. Das Interesse ist gross, jedes möchte, aber Geduld ist nicht ihre Stärke. Dann ist die Pause vorbei, sie müssen zurück in die Schule. In der Zwischenzeit suchen wir eine einfachere Faltmöglichkeit, ein „Schnipp Schnapp“ oder Frosch. Und schon stehen sie wieder in Gruppen um uns rum. Im Akkord falten wir Frösche, sie werden uns beinahe aus den Händen gerissen. Plötzlich wollen alle ins Auto, (das nur auf drei Rädern steht). Dort gibt es Frösche von Erika. Das Durcheinander ist komplett. Marcel setzt sich in die Eingangstür, faltet in Ruhe weiter, demonstriert die „Schnipp Schnapp Frösche und verteilt sie möglichst gerecht an die stürmische Kinderschar.

Am Samstagabend sind wir gestrandet, am Dienstagmittag ist alles wieder zusammengebaut, bereit für eine Probefahrt. Die führt uns kurz an den nahen Jiquelite Strand. Die grosse Welle mit den Surfern sehen wir von hier aus leider nicht, dafür gibt es jede Menge schönst gefärbter Steine. Eine Handvoll darf mit.
Es quietscht noch unangenehm von hinten links. So fahren wir noch einmal zur Werkstatt. Nach einem kurzen Check wird uns bestätigt: Alles gut, viaja bien.

Trotz der Panne bleiben uns noch ein paar Tage in Nicaragua. So fahren wir noch an die Bucht von San Juan del Sur, die Playa schlechthin in Nicaragua. Die Strandpromenade ist gesäumt von Restaurants, Bars und Geschäften. Wir können uns gut vorstellen, wie an Wochenenden hier alles überquillt von Touristen und Einheimischen, die Sonne, Musik und Essen genießen.

Vom Mirador del Cristo de la Misericordia, mit seiner 24m hohen Christus Statue, zeigt sich uns die Hufeisenbucht in ihrer ganzen Schönheit. Vom Parkplatz aus gilt es 96 steile Stufen zu erklimmen. Doch es lohnt sich, um hier oben auf der Klippe den beeindruckenden Panoramablick zu genießen. Viele der großartigen Villen, die wir rundum sehen, gehören vermutlich nicht den Normalsterblichen Nicaraguas.

Etwa 22 Kilometer südlich von San Juan del Sur liegt das La Flor Wildlife Refuge. Der Strand von La Flor ist einer der wenigen auf der Welt, wo Paslama-Meeresschildkröten, auch Oliv-Bastardschildkröten genannt, ihre Eier ablegen. Während der Brutzeit, die von Juli bis Januar dauert, kommen hier täglich Tausende von Schildkröten an den Strand, die sogenannten Arribadas. Nichts wie hin, dieses beeindruckende Naturschauspiel wollen wir uns natürlich nicht entgehen lassen.
Der Ranger erklärt uns, dass sie leider noch immer auf die Arribadas warten. Schon letztes Jahr seien sie erst Anfang August gekommen. Ob wir heute Abend einer Schildkröte beim Eierlegen zusehen können, sei ungewiss, gestern waren es nur drei Tiere. Entsprechend gibt es auch noch keine Jungtiere, die ins Meer entlassen werden können. Wir geniessen schon einmal den schönen Strand und seine Tide Pools mit den kleinen Fischen. Auf dem Sand krabbeln Hunderte von Einsiedlerkrebsen und verstecken sich in ihren Muschelhäusern, wenn wir zu nahekommen. Rote Geisterkrabben verschwinden in ihren Höhlen.

Um 9 Uhr, hier in Nicaragua ist es schon Lage dunkel, holt uns der Ranger an den Strand. Es wäre Zeit für die Schildkröten. Nach etwa einer halben Stunde kommt Bewegung auf, es wurde eine gesichtet. Wir müssen warten, bis die Schildkröten das Loch für ihre Eier gegraben hat. Dann dürfen wir dazu. Eine Einheimische kniet neben dem Reptil im Sand und greift die Eier aus der Ablagehöhle. Erstaunlicherweise wird die Szene mit einer normalen Taschenlampe beleuchtet. Uns wurde vorab erklärt, dass wir nur Rotlicht verwenden dürfen, um das Tier bei der Eiablage nicht zu stören. Noch mehr erstaunt sind wir, als die Frau die Eier in ihren Rucksack einpackt. War da nicht am Eingang ein Schild mit der Aufschrift: Wir essen keine Schildkröteneier? Hat nicht die Einheimische gerade vorher noch mit einem Soldaten gesprochen, die den Strand vor Eierdieben bewachen soll?

Das Internet gibt Aufschluss: Die Küstenbewohner, die durch den geringen Gewinn, den die Fischerei mit sich bringt, verarmt sind, haben in Schildkröteneiern eine Nahrungsquelle, aber vor allem ein begehrtes Produkt gefunden. Sie verkaufen diese an auf Meeresfrüchte spezialisierte Restaurants oder auf der Straße an die breite Bevölkerung. An den Stränden von La Flor und Chacocente sind für den Schutz der Schildkröten zivile Organisationen und die nicaraguanische Armee zuständig. Mit den Anwohnern wurde eine Vereinbarung getroffen, wonach sie im Gegenzug für ihre Mitarbeit beim Schutz der Nester und der weiblichen Schildkröten eine bestimmte Menge Eier erhalten. Bisher scheint diese Vereinbarung zu funktionieren.

Wir können noch einer weiteren Schildkröte zusehen, wie sie ihre Eier legt und anschließend das Gelege verschließt und zu klopft. Auch hier sind keine Eier mehr im Nest. Aber diesmal wurden sie von einem Ranger entnommen, der sie in der Hatchery wieder im Sand vergraben wird. Und dann kriechen plötzlich überall Schildkröten im Sand. Es ist nicht die grosse Arribada, aber es sind viele, die da in der Dunkelheit aus dem schwarzen Meer erscheinen.

Unsere Zeit in den CA4 Staaten Guatemala, El Salvador, Honduras und Nicaragua neigt sich dem Ende entgegen. 90 Tage darf man in den 4 zentralamerikanischen Staaten bleiben, die haben wir fast ausgenutzt. Der grosse Schatz dieser Länder ist sicher die unendlich grüne Natur, in der so vieles wächst und gedeiht. Der grosse Teil der Bevölkerung ist arm, lebt in einfachen Häusern und Hütten mit Blechdächern, ist aber reich an Lebensfreude. Fast alle haben ein Lachen für uns übrig.

Die Grenze zu Costa Rica kündigt sich an mit einer kilometerlangen LKW-Kolonne. Wir dürfen glücklicherweise an der vorbeifahren. Die Zollabwicklung sowohl in Nicaragua als auch in Costa Rica geht zügig voran. Wir dürfen 180 Tage in der Schweiz Mittelamerikas bleiben. Noch fehlt die temporäre Einfuhr von Rocky. Er bekommt vorläufig nur eine Genehmigung bis Ende Jahr. Länger ist noch nicht möglich, da im Computer der obligatorischen Versicherung das nächste Jahr erst Mitte November eröffnet wird.

Bienvenidos Costa Rica. Pura Vida.

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Costa Rica I
29.08.2024 – 30.09.2024